Seminar for participants from South-East Europe/Western Balkan States.
– 26.08.2024
Encounter Europe - European Summer Academy 2024
Europäische Akademie Otzenhausen
Internationale Politik, Aktuelle gesellschaftspolitische Herausforderungen,
Studierende und Graduierte,
Die diesjährige European Summer Academy vom 17.08.2024 bis zum 26.08.2024 war geprägt von einem intensiven und bereichernden Meinungs- und Perspektivenaustausch zwischen den 30 Studierenden und jungen Erwachsenen aus Südosteuropa und dem Westbalkan (Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Kroatien, Nordmazedonien, Montenegro, Serbien und Slowenien). Sie kamen nach Otzenhausen, um mehr über Europa zu erfahren und sich über ihre gemeinsamen Ziele für die Zukunft ihrer Heimatregionen auszutauschen.
Die ersten Tage verbrachten die Teilnehmer:innen an der Akademie damit, sich kennenzulernen und mit den Tagungsthemen vertraut zu machen. In den ersten Expertenvorträgen erfuhren sie mehr über die politischen und rechtlichen Aspekte der Gründung und sukzessiven Erweiterung der Europäischen Union (EU) sowie über den deutsch-französischen Weg der Zusammenarbeit. Die Vorträge beschäftigten sich aber nicht nur mit der Geschichte der EU, sondern auch mit ihren aktuellen Herausforderungen in der Integration, den zunehmenden populistischen und rechtsextremen Tendenzen, den Meinungsverschiedenheiten zwischen einzelnen EU-Mitgliedern und dem Krieg in der Ukraine direkt an ihrer Grenze.
Am dritten Tag wurden die Themen Integration und Überwindung von Feindseligkeiten von der Sprechwissenschaftlerin Nicola Speer noch einmal in ihrem Kommunikationstraining aufgegriffen. Mit den Diskussionsmethoden UNESCO Story Circles und Fishbowl debattierten die Teilnehmer:innen, welche Ansätze sie selbst bereit wären umzusetzen, um eine gemeinsame Zukunft ihrer Länder zu gestalten und voranzutreiben. Im Anschluss an den Workshop fand ein interkultureller Abend statt, bei dem traditionelle Speisen und Getränke aus den acht Ländern vorgestellt und gemeinsam verkostet wurden.
Am Tag darauf fuhren die Teilnehmer:innen für zwei Tage nach Brüssel, wo sie mit verschiedenen Vertreter:innen der EU-Institutionen (Europäischer Auswärtiger Dienst und Europäische Kommission) und der NATO zusammentrafen. Auf diese Weise erhielten sie die Möglichkeit, das politische Geschehen aus unterschiedlichen Blickwinkeln kennenzulernen. Thematisch konzentrierte sich das Programm der Exkursion auf die jüngsten Entwicklungen in der Zusammenarbeit zwischen der EU und den Westbalkanländern, die Ergebnisse der Europawahlen und die globalen sicherheitspolitischen Herausforderungen.
Wieder in Otzenhausen wurde am Vormittag des sechsten Seminartages ein Vortrag von einem Vertreter der Europäischen Investitionsbank (EIB) gehalten. Die Präsentation begann mit einer Einordnung der EIB in die globalen Strukturen, gefolgt von einem Überblick über die Förderinstrumente, die Finanzierungsbedingungen und die aktuellen Projekte der EIB. Am Nachmittag folgte eine Vortrags- und Diskussionsrunde zu den bevorstehenden Wahlen in den USA und deren mögliche Auswirkungen auf Europa und den Balkan.
Am Freitag hatten die Teilnehmer:innen den dritten Exkursionstag vor sich. Zunächst besuchten sie Schengen, das direkt am Dreiländereck liegt, und erfuhren bei einer Ausstellung unter freiem Himmel mehr über die Geschichte und die Auswirkungen des Schengener Übereinkommens. Anschließend fuhren sie zum Europäischen Parlament in Luxemburg-Zentrum, wo sie eine Führung machten, gefolgt von einer Simulation des Gesetzgebungsprozesses in der EU. Danach stand es den Studierenden frei, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden, ehe es nach Otzenhausen zurückging.
Auch am Wochenende erwartete die Teilnehmer:innen ein spannendes Programm. Der Samstagvormittag widmete sich mit Vorträgen und Workshops ganz dem Thema „Gender in Politics“, während am Nachmittag eine kleine Wanderung zum keltischen Ringwall auf dem Plan stand. Dort lernten die Teilnehmer:innen neben diesem geschichtsträchtigen Ort noch eine weitere Besonderheit kennen: Die enge Beziehung der Deutschen zu ihrem Wald.
Am Sonntag hielt Frederic Wutzler (CDU), Mitglied im Bundestagsausschuss für Kultur und Medien, einen Vortrag über das Erstarken von Rechtsextremismus als unmittelbare Gefahr für die Demokratie. Dabei ging er besonders auf die in Ostdeutschland sehr populäre Partei AfD (Alternative für Deutschland) und den möglichen Ausgang der bevorstehenden Landtagswahlen in Thüringen und Sachsen ein. Die European Summer Academy 2024 fand danach ihren thematischen Abschluss in dem Workshop „Envision our future“, in dem die Teilnehmer:innen eine Strategie zur Bewältigung aktueller und für sie wichtiger Herausforderungen in ihren Heimatländern formulierten, die sie als Einheit angehen könnten.
Am letzten Tag fuhren alle früh von Otzenhausen Richtung Frankfurt ab und es endete eine Zeit voller spannender Eindrücke. Wir hatten eine wundervolle Zeit mit den Teilnehmer:innen und wollen uns bei ihnen für ihre vielen Fragen und ihre Diskussionsbereitschaft bedanken. Wir wünschen ihnen viel Erfolg im weiteren Studium und im späteren Berufsleben.
Autorin: Clara Hanselmann
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This year's European Summer Academy from 17.08.2024 to 26.08.2024 was characterized by an intensive and enriching exchange of opinions and perspectives between the 30 students and young adults from South-East Europe and the Western Balkans (Albania, Bosnia and Herzegovina, Kosovo, Croatia, North Macedonia, Montenegro, Serbia and Slovenia). They came to Otzenhausen to share their ideas about Europe, learn more about the EU and discuss their common goals for the future of their home regions.
The participants spent the first few days at the academy getting to know each other and familiarizing themselves with the seminar topics. In the first expert lectures, they learned more about the political and legal aspects of the founding and successive expansion of the European Union (EU) as well as the Franco-German path of cooperation. The lectures focused not only on the history of the EU, but also dealt with its current challenges such as integration, the increasing populist and far-right tendencies, the differences of opinion between EU members and the war in Ukraine right on its border.
On the third day, the speech scientist Nicola Speer incorporated the topics of integration and reconciliation between countries in her communication training. Using the discussion methods UNSECO Story Circles and Fishbowl, the participants discussed which approaches they themselves would be willing to implement in order to shape and promote a common future for their countries. The workshop was followed by an intercultural evening during which traditional food and drinks from the eight countries were presented and tasted together.
The following day, the participants traveled to Brussels for two days, where they met with various representatives of the EU institutions (European External Action Service and European Commission) and NATO. This gave them the opportunity to get to know political events from different perspectives. Thematically, the excursion program focused on the latest developments in the cooperation between the EU and the Western Balkan countries, the results of the European elections and the global security policy challenges.
Back in Otzenhausen, a representative of the European Investment Bank (EIB) gave a presentation on the morning of the sixth day of the seminar. The presentation began with an overview of the role of the EIB within global structures, followed by examples of the institution's funding, financing conditions and current projects. This was followed in the afternoon by a presentation and discussion on the upcoming US elections and their potential impact on Europe and the Balkans.
On Friday, the participants had the third day of excursion ahead of them. First, they visited Schengen, which is located directly at the border triangle, and learned more about the history and the impact of the Schengen Agreement at an open-air exhibition. They then traveled to the European Parliament in Luxembourg-Centre, where they took a guided tour, followed by a simulation of the legislative process in the EU. Afterwards, the students were free to explore the city on their own before returning to Otzenhausen.
An exciting program also awaited the participants at the weekend. Saturday morning was dedicated entirely to the topic of “Gender in Politics” with lectures and workshops, while in the afternoon a short hike to the Celtic ring wall was on the agenda. There, the participants learned about another characteristic in addition to this historic site: The close relationship between the Germans and their forest.
On Sunday, Frederic Wutzler (CDU), member of the Bundestag Committee for Culture and Media, gave a lecture on the rise of right-wing extremism as a direct threat to democracy. He focused in particular on the AfD (Alternative für Deutschland) party, which is very popular in eastern Germany, and the possible outcome of the upcoming state elections in Thuringia and Saxony. The European Summer Academy 2024 then came to a thematic conclusion with the workshop “Envision our future”, in which the participants formulated a strategy for tackling current and important challenges in their home countries, which they could overcome as a unit.
On the last day, everyone left Otzenhausen early for Frankfurt and a time full of exciting impressions came to an end. We had a wonderful time with the participants and would like to thank them for their many questions and their willingness to engage in discussion. We wish them every success in their future studies and careers.
Author: Clara Hanselmann