Kalligrafie, 300 x 200 cm
„Wir haben die Erde nicht von unseren Vorfahren geerbt, wir haben sie von unseren Kindern geliehen." So lautet die Übersetzung der zentralen Botschaft dieses Freskos - einer indianischen Weisheit, die Antoine de St. Exupéry gern zitiert hat. Wie neun andere Künstler:innen aus Frankreich, der Schweiz und Italien hatte sich im Mai 2011 der renommierte Pariser Kalligraf Laurent Pflughaupt nach Otzenhausen aufgemacht. Anlässlich des Forums der Europäischen Kalligrafie arbeiteten sie unter seiner Federführung zwei Tage lang im Park der Akademie gemeinsam an diesem Fresko zur Nachhaltigkeitsthematik. Zustande gekommen war dieses Projekt unter tatkräftiger Mithilfe von Charles Stirnweiss, einem langjährigen Vorstandsmitglied und Gesellschafter der Akademie. Der äußerst kunstsinnige Stirnweiss brachte nicht nur diese Künstlergruppe der „Pflughaupt-Schule“ nach Otzenhausen, sondern setzte sich auch in seiner Zeit als Bürgermeister der grenznahen Stadt Forbach (Frankreich) aktiv für Nachhaltigkeitsthemen ein und hatte an der Universität Metz eine Professur für Nachhaltigkeit inne.

„Das Fresko entstand intuitiv, wir haben es vorab nicht skizziert. Wichtig ist, dass eine stilistische und inhaltliche Verbindung, ein roter Faden da ist", so Vito Garcia aus Rouhling, der Sprecher der Gruppe. Alle zehn Kalligraf:innen haben auf dem Fresko im Wortsinn ihre Handschrift hinterlassen: verschiedene Stile je nach Schwerpunkt des Künstlers, alte Schrifttypen, wirbelnde neuzeitliche Handschrift oder auch schwungvolle Graffiti im Stil der Urban Art. Es bezieht sich zudem auf das gleichnamige große Bildungsprojekt der Akademie „Mut zur Nachhaltigkeit“, das sie mit der Stiftung Forum für Verantwortung und der ASKO Europa-Stiftung initiiert hat. Es ist heute aktueller denn je. Die Ausstellung „Links“ (englisch, im Sinne von: Verbindungen) mit Werken aller beteiligten Kalligraf:innen – Stéphane Alfonsi, Alessandra Barocco, Stéphanie Devaux, Jean-Marie Dommeizel, Vito Garcia, David Lozach, Denise Luc, Cathérine Matte, Erich Meister und Laurent Pflughaupt - rundete das Projekt ab.