Musikerinnen: Saxophon, 2015
Musikerinnen: Gitarre, 2015
Musikerinnen: Bassgitarre, 2015

Jeweils Acryl auf Leinwand, 50 x 150

Die Akademie stellt vier farbenfrohe Bilder aus der Musikerinnen-Serie der Künstlerin Gerda Laufenberg aus, von denen auf dieser Website eines gezeigt wird. Ohne Musik wäre die Kulturarbeit der Akademie undenkbar. Mit verschiedenen Bildern und Skulpturen würdigt die Akademie die Musik nicht nur akustisch, sondern auch visuell: Musik scheint von der Wand zu ertönen, auch wenn gerade kein Konzert stattfindet. Präsenz ohne Anwesenheit hat Laufenberg veranlasst, ihre kleine Serie zu malen, wie sie in einem kurzen Interview zu ihren Bildern am 5. November 2019 erzählt:
"Was ich Ihnen zu dieser "Musikerinnen"-Serie sagen kann? Fast immer schreibe ich zu meinen Werken auch Texte, aber zu diesen hier habe ich keine. Nicht mal einen 'richtigen' Titel habe ich den Bildern gegeben, denn es ist überflüssig, einem Bild mit zwei Saxophonistinnen den wenig überraschenden Titel "Zwei Saxophonistinnen“ zu verpassen. Auf alle Fälle haben mich diese Bilder über zwei bis drei Jahre hinweg im Atelier begleitet. Entstanden sind sie für ein Konzert, das in meinem Atelier gespielt wurde: Vier musizierende Männer auf der Bühne. Die Sängerin hatte abgesagt. Ich habe die Besetzung mit frisch gemalten Musikerinnen weiblich aufgepäppelt und die Bilder hinter die Band gestellt, so dass es aussah, als spielten sie mit."  

Laufenberg hat bereits als Kind gemalt und durchlief verschiedene künstlerische Phasen: "In meiner Jugend habe ich düstere Bilder entworfen, die Welt vor dem drohenden Abgrund gewarnt. Dann wurde meine Palette heiterer. Dann schlug ich abstrakte Wege ein. Dann fand ich zurück zum Realismus, illustrierte für Verlage, Firmen und Vereine, malte Kalender. Früher habe ich einfach mit einem Stück Kreide losgelegt - heute befallen mich mitten in der Arbeit Zweifel. Warum male ich immer noch? Sollten Sie mich das je fragen, frage ich zurück: Warum atmen Sie?"

Kunst als Lebenselixir. Auch ihren erfrischenden Lebenslauf, der im Übrigen im 13. Jahrhundert beginnt, hat sie der Kunst untergeordnet. Er verbindet künstlerische Strömungen der Vergangenheit mit ihrer heutigen Arbeit und spiegelt ihre unkonventionelle und humorvolle Lebenseinstellung wider. Denn: "Lebensläufe mit ausführlichen Details über Kindheit, Schulbesuche und Studienverläufen samt Hinweis auf die behilflichen Professoren langweilen mich. Irgendwann kommt man in ein Alter, wo das einfach lächerlich wird. Meine Vita möchte ich Ihnen daher anders präsentieren – so wie ich male …"

Ihr bewegtes Künstlerleben schließt sie wie folgt ab (künftige Entwicklungen noch nicht berücksichtigt): "Seit 1978 habe ich – nach nachlässigem Studium – ein eigenes Atelier in Köln und arbeite dort in Erinnerung an bewegte Zeiten mal frühgotisch, mal üppig barock, mal expressiv böse. Nie mehr romantisch. Es gibt keine Nachtigallen mehr. Ich habe in Belgien, Deutschland, Spanien und Holland ausgestellt, habe Bücher geschrieben und illustriert. Ich liebe meinen Beruf und vielleicht male ich später auch mal wieder eine Nachtigall. Aber lieber eine vom Teller flüchtende Ente."