Öl auf Leinwand, 170 x 110 cm
In diesem Gemälde greift Fernand Roda (*1951 in Luxemburg) eines seiner Hauptmotive – den Landschaftsbezug – in seiner typischen Malweise auf. Er stellt einen abstrahierten Wald in der Dämmerung dar, in der Zeit des Übergangs am Anfang und Ende des hellen Tages zur Nacht. Dann bietet die Natur, je nach Fortschreiten der Dämmerung, ein typisches Farbenspiel („Dämmerungsfarben“), das vom leuchtenden Sonnenauf- bzw. –untergang bis hin zur farbintensiven „Blauen Stunde“ reicht. Roda verzichtet jedoch auf markante optische Dämmerungs-Phänomene, sondern stellt eine Baumgruppe kurz vor der Dunkelheit in matten, ineinander übergehenden Farben dar, die zum Ende des Blickfelds verschwimmen. Dabei geht es nicht um eine detailgetreue Abbildung der Bäume, der Flora und Fauna im Lebensraum Wald, sondern darum, die besondere, geheimnisvolle und ein wenig unheimliche Stimmung aufzugreifen, bevor alles Sichtbare im Dunkel verschwimmt.

Fernand Roda ist der wohl bekannteste Maler Luxemburgs, der seit seinem Studium in Düsseldorf (u.a. Meisterschüler von Joseph Beuys) in der Rheinmetropole lebt und arbeitet. Nach einer Phase der expressiven und abstrakten Arbeiten ist der Einfluss der so genannten „wilden Malerei“ (Stichwort: Neue Wilde) ab den 1980er Jahren in seinen Werken gut nachvollziehbar: Er malt großformatige, gegenständliche, farbintensive Bilder, in denen der Landschaftsbezug eine herausragende Rolle spielt. Seine Technik, bei der er mit Gegensätzen spielt, verbindet ihn mit der jungen Malergeneration. Roda ist sehr vielseitig: Neben regelmäßigen Ausstellungen im In- und Ausland gestaltet er auch CD-Covers, Weihnachts- und Grußkarten sowie Kalender für namhafte Auftraggeber.