Öl auf Leinwand, 160 x 100 cm
Nicht nur der Bergbau prägte das Saarland, sondern auch die Stahlverarbeitung als nachgelagerte Industrie. Auch heute noch ist das Saarland – neben u.a. dem Ruhrgebiet – einer der großen Standorte der deutschen Stahlindustrie. Stahlunternehmen im ganzen Saarland, aber auch das Weltkulturerbe Völklinger Hütte als umgewidmetes Stahlwerk stehen beispielhaft für einen Wirtschaftszweig, der das Leben der Menschen der Großregion prägt. Ein Stahlwerk ist – auch - eine Welt aus Feuer und Metall, glühender Hitze, gigantischen Hochöfen und tosenden Maschinen. Seine Urgewalt bannt Herbig-Reichmann in leuchtendem Rot und Gelb in Form einer gigantischen Feuerwalze auf die Leinwand.

Barbara Herbig-Reichmann (*1940 in Breslau, heute Wrocław, Polen) studierte u.a. in Berlin und Trier. Sie stellte 2002 an der Akademie aus („Entwicklungen“, Ölmalerei). Ihre Kunst beschreibt sie so:
„Ich arbeite in meinen Ateliers in Saarbrücken (Malerei) und Nonnweiler im Hunsrück (Holz- und Metallarbeiten). Von der Bild- und Farbwelt der Expressionisten beeindruckt, bewege ich mich zwischen Figürlichem und Abstraktem. Meine Bildvorstellungen setze ich malerisch, zeichnerisch oder grafisch mit Öl, Acryl, aber auch Ölruß, Sand oder Asche um. Insbesondere das Verwenden von Asche ist Beleg für mein Interesse, meine Bildthemen ontologisch zu verankern. Der zyklische Prozess von Vergehen und Werden ist für mich von besonderem Interesse. Natur und Naturhaftes wird stets angesprochen. Asche ist das Ergebnis von Materialtransformation und Humus für neues Leben. Ich bleibe einem „realistischen" Naturvorbild verhaftet, dessen Erscheinungen sind jedoch lediglich Anlass für ein gedankliches Gebilde in Form und Farbe. Zwischen einer klassischen Staffelung des Tiefenraumes und abstrakten Farbharmonien wird der Betrachter angehalten, in diese Bildwelt einzutauchen. Seit 1992 finden meine Arbeiten in zahlreichen, meist Einzelausstellungen im In- und Ausland in öffentlichen Gebäuden, Kirchen, Kunstvereinen und Museen Beachtung. Meine Werke befinden sich in privatem und öffentlichem Besitz.“