Interview mit Dr. Marie-Louise Brunner, Tandem-Professorin und neue Projektleiterin für Nachhaltigkeitskommunikation an der Europäischen Akademie Otzenhausen 

Guten Tag Frau Brunner, seit Mitte September sind Sie nun bei uns an der Europäischen Akademie Otzenhausen. Erzählen Sie uns ein bisschen über sich – was hat Sie hierhergebracht?
Da ich mich schon immer für unterschiedliche Kulturen und Sprachen begeistert habe, habe ich meinen Bachelor, meinen Master und auch meine Doktorarbeit an der Schnittstelle zwischen englischer Sprach-/Kulturwissenschaft und Interkultureller Kommunikation an der Universität des Saarlandes gemacht. Als Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität des Saarlandes und am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier habe ich bereits vielfältige Erfahrungen mit eigener Forschung, verschiedenen Projekten und mit dem Unterrichten sammeln können. Bei meiner Arbeit am Umwelt-Campus Birkenfeld habe ich dann zum ersten Mal richtig verstanden, dass auch ich mit meinem Schwerpunkt auf Sprache und Kommunikation einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten kann. Da der Nachhaltigkeitsgedanke die ganze Campus-Philosophie durchdringt und aus ganz unterschiedlichen Perspektiven betrachtet wird – und nicht nur im Technik-Bereich angesiedelt ist, wie ich bis dahin dachte –, habe ich begonnen, Nachhaltigkeit und Kommunikation zusammen zu denken. Als dann die Tandem-Professur für Nachhaltigkeitskommunikation ausgeschrieben wurde, habe ich mich sofort beworben, da hier genau die Schnittstelle zwischen Nachhaltigkeit und Kommunikation im Fokus steht, die ich so sehr zu schätzen gelernt habe.

Was genau ist eigentlich eine Tandem-Professur?
Die Tandem-Professur verbindet die normalen Aufgabenbereiche einer Professur mit der praktischen Arbeit in einem Unternehmen. In meinem Fall arbeite ich je hälftig am Umwelt-Campus Birkenfeld der Hochschule Trier und an der Europäischen Akademie Otzenhausen. Durch dieses neue Format sollen die beiden Institutionen enger miteinander verbunden, gemeinsame Projekte geschaffen und neue Potenziale erkundet werden.

Warum haben Sie sich für uns als Arbeitgeberin entschieden?
Die EAO ist eine sehr vielseitige Institution, die das Thema Nachhaltigkeit in idealer Weise mit dem Thema der interkulturellen Verständigung in Einklang bringt. Ich sehe es als wunderbare Chance, näheren Einblick in die non-formale Bildungsarbeit in diesen beiden sehr aktuellen Trend-Themen zu erlangen, und freue mich darauf, diese dann auch mit eigenen Inhalten mitzugestalten.

Was werden Sie an der Europäischen Akademie Otzenhausen zukünftig machen?
An der Europäischen Akademie Otzenhausen werde ich ein neues Geschäftsfeld im Bereich der Nachhaltigkeitskommunikation aufbauen. Nachhaltigkeitskommunikation befasst sich mit der Frage, wie das Thema Nachhaltigkeit so kommuniziert werden kann, dass Veränderungen und Umdenken ermöglicht werden. Meine Schwerpunkte liegen hierbei unter anderem im digitalen Umfeld – zum Beispiel soziale Medien, das digitale Image eines Unternehmens, Kundeninteraktion und Webcare. Dadurch werden Unternehmen und NGOs/Nonprofits dabei unterstützt, nachhaltige Alternativen voranzubringen. Es geht also um berufsbezogene Weiterbildung. Aber auch im Bereich der Kommunen werde ich die Perspektive der Nachhaltigkeitskommunikation mit einbringen und in Form von Projekten gemeinsam mit Kommunen Strategien und Möglichkeiten sowie weitere Angebote entwickeln.

Was sind Ihre Ziele für die Arbeit an der Europäischen Akademie Otzenhausen?
Zunächst hoffe ich, dass ich mich schnell einarbeiten und einfinden werde, und freue mich darauf, Sie alle kennenzulernen und von Ihnen zu lernen, was die EAO bewegt und ausmacht. Ich freue mich sehr auf diese Herausforderung und darauf, etwas ganz Neues zu schaffen, was aber doch nahtlos ins bestehende Bild passt. Insbesondere sehe ich dies als eine spannende Chance, gemeinsam mit Ihnen allen einen weiteren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten.

Wir wünschen Frau Dr. Brunner weiterhin einen erfolgreichen Start an unserer Akademie.