Tuschzeichnung, 77 x 105 cm
Sowohl in Inhalt als auch Stil unterscheidet sich Luoke Chens Arbeit von der traditionellen chinesischen Tuschmalerei: Es gab zwar auch sexuell orientierte Darstellungen, jedoch dominierten die Abbildung der Natur, von Landschaften, Porträts, Tieren oder Pflanzen. Luoke Chen deutet zart, aber doch klar erkennbar einen unbekleideten weiblichen Körper an. Sein Stil entspricht der „Moderne“ in China ab dem 19. Jahrhundert, in der chinesische Künstler:innen sich langsam von ihren traditionellen Vorbildern lösten und einen eigenen Stil entwickelten. War Chens Arbeit zu Beginn stark geprägt von traditioneller chinesischer Kunst, so verschmelzen in seinem „Akt“ europäische und chinesische Elemente. Dabei behält er die Reduktion aufs Wesentliche, die Schlichtheit und Einfachheit der traditionellen Kunst bei.

Luoke Chen (*1957 in Taipei, Taiwan) stellte 1995 an der Akademie im Rahmen einer China-Tagung aus („Tusche und Aquarelle“). Nach seinem Abschluss an der staatlichen Kunstakademie Taiwan nahm er an der Bergischen Universität GHS Wuppertal, Fachbereich Industrial Design, ein erfolgreich beendetes Zweitstudium auf. Vor seiner Karriere als freiberuflicher Künstler war er Lehrbeauftragter für figürliches Zeichnen und Malen an der Bergischen Universität. Heute lebt und arbeitet er in Wuppertal.