Kunstharzfarbe auf Leinwand, 155 x 190 cm
Herkules (bei den Griechen: Herakles) ist ein Held der griechischen Sagenwelt, der für seine Stärke und Kampfkraft berühmt war. Um ihn ranken sich zahlreiche Sagen, denn sein Mythos wurde über die Jahrtausende bis in die Neuzeit weitergetragen und adaptiert. Die „Säulen des Herkules“ bildeten in der Antike das Ende der Welt und wurden spätestens um 900 v. Chr. von den Phöniziern „entdeckt“. Damit gemeint ist der westliche Ausgang des Mittelmeers in den Atlantik, bezeichnet durch den Felsen von Gibraltar und den Berg Dschebel Musa in Marokko. Hödicke setzte den Säulen des Herkules in seinem Gemälde ein ironisches Denkmal.

Karl Horst Hödicke (*1938 in Nürnberg, Deutschland) gilt als Vorreiter der Neuen Figuration sowie des Neoexpressionismus und beeinflusste maßgeblich die Neuen Wilden. 1957 zog er mit seiner Familie von Wien nach Berlin und nahm dort ein Studium auf, zunächst Architektur, dann Malerei an der Hochschule der Künste. Noch während seines Studiums trat er 1961 der Künstlergruppe „Vision“ bei und gründete 1964 mit anderen jungen Malern die Galerie Großgörschen 35 – darunter die heute renommierten Künstler Markus Lüpertz und Bernd Koberling. Diese Galerie war ein Experiment und eine der ersten Selbsthilfegalerien überhaupt, die Pate stand für weitere derartige Projekte. Die jungen Maler wollten ein Zeichen setzen gegen den starren, etablierten Kunstbetrieb.

Hödicke wurde einer der bekanntesten Künstler:innen Deutschlands und unterrichtete zwischen 1974 und 2005 eine eigene Malklasse an der Berliner Hochschule der Künste. Dort beeinflusste er u.a. Helmut Middendorf und Salomé, die zu herausragenden Vertretern der Neuen Wilden werden sollten und ebenfalls an der Akademie gezeigt werden. Hödicke blickt auf ein sehr erfolgreiches Künstlerleben zurück und lebt und arbeitet heute in Berlin. Seine Schwerpunkte liegen auf Malerei, Zeichnungen, Skulpturen, Objekten, Filmen, Neoexpressionismus, Prozesskunst, plastischen Experimenten und experimentellen Filmen.