Unser Seminar „Europe (un-)limited“ brachte eine bunt gemischte, internationale Gruppe junger Menschen zusammen, die sich intensiv und kreativ mit dem Thema „Grenzen“ auseinandersetzte. Dabei standen nicht nur geografische oder politische Grenzen im Fokus, sondern auch persönliche, emotionale und ethische Abgrenzungen. In spannenden Diskussionen hinterfragten wir nicht nur die staatlichen Grenzen, sondern auch die persönlichen Grenzen, die jede*r für sich zieht. Diese sind unverzichtbar für den Selbstschutz, können aber auch zur Ausgrenzung führen. Die Teilnehmenden reflektierten darüber, wo sie in ihrem Leben Grenzen ziehen oder überwinden, welche Grenzen für sie wichtig sind und wie sich ihre Wertvorstellungen in Krisenzeiten verschieben.
Ein Highlight war unsere Exkursion nach Schengen, wo wir im Schengen-Museum alles über das gleichnamige Abkommen und die Entwicklung der Grenzen in Europa erfuhren. Der freie Nachmittag in Trier wurde dann ausgiebig genutzt – ob beim Stadtbummel, Einkaufen oder einfach nur beim gemütlichen Eisessen in der Sonne. Hier hatten wir die Gelegenheit, nicht nur die historische Stadt kennenzulernen, sondern auch in lockerer Atmosphäre miteinander ins Gespräch zu kommen.
Das absolute Highlight des Seminars war das Kunstprojekt, bei dem die Jugendlichen zwei Bänke gestalteten, die symbolisch verschiedene Aspekte des Themas „Grenzen“ aufgriffen. Die Bänke zeigten eindrucksvoll die Ambivalenz von Grenzen: Sie können trennend, aber auch verbindend wirken, sichtbar oder unsichtbar, überwindbar oder unüberwindbar sein. Die kreative Gestaltung spiegelte wider, wie die Teilnehmer:innen Grenzen in und um Europa wahrnehmen und, was sie sich für Europa wünschen.
Neben den inhaltlichen Arbeiten kam auch der Spaß nicht zu kurz. Die gute Stimmung unter den Teilnehmenden war spürbar – es wurde viel gelacht, geplaudert und gemeinsam Zeit verbracht. In den Pausen und am Abend fanden sich immer wieder kleine Gruppen zusammen, um sich auszutauschen, zu spielen oder einfach nur zu entspannen. Der kulturelle Austausch war bereichernd, und schnell entstanden Freundschaften über Landesgrenzen hinweg.
Nach so intensiven Tagen fiel es schwer, „Auf Wiedersehen“ zu sagen. Doch mit vielen neuen Eindrücken, spannenden Erkenntnissen und neuen Kontakten im Gepäck traten alle die Heimreise an. Insgesamt bot das Seminar einen tiefen Einblick in die Vielschichtigkeit des Themas „Grenzen“ und zeigte, dass ein Europa ohne Grenzen nicht selbstverständlich ist – ebenso wenig wie die Grenzen, die unser persönliches Leben prägen.